Pubertät: Können wir Handys bitte auf den Mond verbannen?

Diejenigen Eltern, die diese Phase mit ihren Kindern bereits hinter sich gebracht haben, können getrost lächelnd weiterlesen. Diejenigen, die sich das mit dem Kinderwunsch gerade überlegen – tja – ein Propagandapost fürs Kinderhaben wird das wohl heute eher nicht.

Es sind Ferien, beide Mütter liegen krank darnieder, Tochter T. erledigt zum ersten Mal einen großen Einkauf in vier verschiedenen Geschäften selbständig – und das auch noch zu Fuß, weil wegen Schneematsch das Fahrrad zu Hause bleiben muss. Beifall, Dankbarkeit, Stolz auf allen Seiten. So weit so gut.
Den Rest des Tages verbringt T. mit ihrem Handy. Denn letzten Endes ist das Handy das einzige, was für T. momentan wirklich wichtig ist. Wer hat geschrieben, wo muss ich mich einklinken – Mama, du hast echt keine Ahnung – und ich habe schließlich super eingekauft und wieso soll ich jetzt ein Buch lesen? Ihr seid so gemein! Manchmal sind wir einfach zu krank zum Streiten und Kämpfen. Jede liegt schniefend und hustend in ihrem Zimmer, versucht zu ruhen und lässt T. machen, was sie will. Und dann kommt stundenlanger Bildschirmkonsum raus. Wie deprimierend.

Ich erinnere mich an Ausgrenzungserfahrungen, als T. in der ersten Klasse war und oft weinend nach Hause kam. Das Leid war schwer mit anzusehen, und doch gibt es Situationen, in denen Eltern nichts tun können und auch nicht sollten. Und jetzt: Ich muss einfach beim Klassenchat dabei sein, ich muss einfach. Sonst kriege ich doch nichts mit und bin total draußen.

Ja, ich weiß, man muss gemeinsam mit den Kindern Regeln aufstellen und die Kinder müssen sich selbst Konsequenzen für etwaige Regelverstöße ausdenken, ja, ja, stimmt ja alles. Aber darüber will ich gar nicht schreiben. Heute muss ich einfach mal Dampf ablassen. Ich hasse Handys.

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