Erzkonservativer Maltese wird neuer EU-Kommissar für Gesundheit und Verbraucherschutz

Tonio Borg, klingt wie ein Künstlername. Weit gefehlt. Vielmehr handelt es sich bei diesem Herrn um einen reaktionären früheren Jesuitenschüler aus Malta, der neuer EU-Kommissar für Gesundheit und Verbraucherschutz wird. Seine Aussage, die Einreise Homosexueller liege nicht im nationalen Interesse Maltas, verursachte viel Wirbel. Auch seine Haltung zu Scheidung und Abtreibung steht im Einklang mit einer streng katholischen Linie. Selten war eine Nominierung für die EU-Kommission so umstritten, doch am Ende gab es eine Mehrheit für Tonio Borg, der leider kein harmloser Schlagersänger ist, sondern ein Politiker, von dem wir in Zukunft wahrscheinlich nichts Gutes hören werden. Denn wenn er sich schon einschlägig homophob zu „den Homosexuellen“ äußert, möchte ich seine Meinung zur Forderung nach freiem Zugang zu Reproduktionstechnologien für alle gar nicht erst wissen. Und nachdem das Thema Gesundheit in viele Bereiche unseres Regenbogenfamilien-Alltags hineinreicht, könnten aus dieser EU-Kommission noch einige unangenehme Überraschungen kommen.

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