Was in den letzten Tagen Blog-Relevantes geschah:

Schauen wir doch mal über die Grenzen Deutschlands und Europas.

Da hätten wir einen Artikel aus den oberösterreichischen Nachrichten: „Die kleine Valentina hat zwei Mamas“. Immer wieder schön zu lesen, immer wieder wichtig, dass über Regenbogenfamilien geschrieben wird, damit deutlich wird, dass es uns überall gibt. Toll, dass sich regelmäßig Familien melden, die bereit sind, ihre Türen zu öffnen. Es vergeht kaum eine Woche, in der nicht eine Zeitung, Zeitschrift oder ein TV Sender einen Artikel oder eine Reportage zum Thema machen will. Also eigentlich alles ganz normal? Dann lest doch mal die Kommentare – wohl gemerkt, diese Kommentare könnten genau so auch unter einem Artikel einer deutschen Zeitung stehen. Es stellt sich mir an dieser Stelle die Frage, ob diese Kommentare repräsentativ sind. Und was ist mit dem endlich abgeschalteten Hass-Portal kreuz.net? Wie viele Menschen haben diese homofeindlichen, menschenverachtenden Verlautbarungen denn regelmäßig gelesen? Sind das diesselben, die solche Kommentare schreiben?
Artikel

Kaum kündigt Frankreichs Präsident Hollande die Homo-Ehe incl. Adoptionsrecht an, macht (nicht nur) die katholische Kirche mobil. In mehreren französischen Städten demonstrierten Zehntausende gegen die Pläne des Sozialisten. Besonders das gemeinsame Adoptionsrecht ist der Kirche ein Dorn im Auge.
Hollande rudert vor und zurück: Erst verspricht er alles, dann sollen Standesbeamte nach ihrem Gewissen entscheiden können, ob sie lesbische und schwule Paare trauen – sehr eigentümliches Rechtsverständnis! Da kommt also noch einiges auf die französische LGBTICommunity zu! Wir dürfen gespannt sein, wie aufrecht Hollande seine Vorhaben bei den Parlamentsdebatten Anfang nächsten Jahres verteidigen wird.

In der Ukraine droht ein Gesetz, das das öffentliche Auftreten Homosexueller verbietet. So wird versucht, die LGBTI Community in den Untergrund zu drängen. Bei einer LGBT-Demonstration in Kiew verhinderte die Polizei, dass Demonstrant_innen und Gegner_innen aufeinander losgingen. Es gab zwar schon Zeiten, in denen die Polizei es dort nicht für nötig hielt, eine Eskalation zu vermeiden, doch sollte das Gesetz tatsächlich in Kraft treten, braucht die Community dort noch mehr Unterstützung aus dem Westen! In München, offizielle Partnerstadt von Kiew, hat sich auch ein Bündnis zwischen beiden Städten auf LGBT-Ebene gebildet. Seit Sommer 2012 besteht ein reger Austausch zwischen Aktivist_innen aus Kiew/Kershon und München – ein gutes Vorbild, was hoffentlich Nachahmer_innen in ganz Deutschland findet.  Das Thema Regenbogenfamilien ist übrigens in der ukrainischen LGBTI Community durchaus präsent, viele Lesben jenseits der 30 wünschen sich Kinder und suchen zur Queerfamiliengründung schwule Männer mit Kinderwunsch.

Der US-amerikanische Supreme Court, oberster Gerichtshof der USA, will im nächsten Jahr auf Bundesebene über die Zulässigkeit gleichgeschlechtlicher Ehen entscheiden. In den einzelnen Bundesstaaten gelten sehr unterschiedliche Regelungen. Damit soll bald Schluss sein, der Supreme Court  möchte den Dauerstreit voraussichtlich Mitte nächsten Jahres durch einen endgültigen Spruch beenden. Dann wollen wir mal hoffen. Jedes Gesetz, das Lesben und Schwule endlich gleiche Rechte zuerkennt, beendet damit auch endlich die Ungleichbehandlung von Kindern aus Regenbogenfamilien!

Zum Schluss noch nach Deutschland: Der Kanzlerkandidat der SPD, Peer Steinbrück, will sich für die komplette Gleichstellung einsetzen. Wir nehmen ihn beim Wort!

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